25.09.2008

Holtzbrinck kauft Teile von PIN

Die Verlagsgruppe Holtzbrinck übernimmt zwölf Gesellschaften des angeschlagenen Postdienstleisters Pin Group. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Geschäft muss vom Bundeskartellamt genehmigt werden.

Köln/Berlin - Mit der Übernahme werde Holtzbrinck auf einen Schlag wichtigster Konkurrent der Deutschen Post im Großraum Berlin, in den neuen Ländern, in Unterfranken und im Raum Freiburg, teilte der Insolvenzverwalter der Pin-Holding, Bruno Kübler, am Donnerstag mit.
"Mit dem Verkauf an die Holtzbrinck-Gruppe ist es gelungen, einen beachtlichen Teil des Pin-Netzwerks zu erhalten", sagte Kübler. Es handele sich um einen starken Investor, "der über langen Atem verfügt und bereit und in der Lage ist, die notwendigen Investitionen vorzunehmen". Der Briefmarkt in Deutschland sei "außerordentlich lukrativ" und biete einem wirtschaftlich gut aufgestellten Post-Konkurrenten große Potenziale.

Bei den von Holtzbrinck erworbenen Gesellschaften handele es sich um die Pin Mail AG in Berlin, die acht Pin-Gesellschaften in Brandenburg, den Freiburger Postdienstleister Arriva sowie die Main-PostLogistik GmbH und die Main-SortierService GmbH in Würzburg. Diese Gesellschaften beschäftigten insgesamt rund 2500 Mitarbeiter.

Für die verbliebenen 20 nicht insolventen Pin-Gesellschaften mit insgesamt rund 1200 Mitarbeitern befindet sich Kübler nach eigenen Angaben noch in Verhandlung mit möglichen Investoren.

Pin war im Dezember vergangenen Jahres in die Schieflage geraten, nachdem der Medienkonzern Axel Springer als größter Anteilseigner den Geldhahn zugedreht hatte. In den folgenden Monaten hatte das Unternehmen für 40 seiner 90 Niederlassungen und für die Luxemburger Holding Insolvenzanträge gestellt.
 

Quelle: manager magazin vom 25.09.2008

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